Herausragender Zuchterfolg im 25. Jahr des Bestehens des Tierparks Germendorf!
Außerordentlich große Freude ergriff den Tierparkleiter, als er in der Schlafkiste des Baumstachler-Pärchens eine kleine aber umso wertvollere Überraschung vorfand: zum ersten Mal haben sich im Tier-, Freizeit- und Saurierpark Germendorf die Nordamerikanischen Baumstachelschweine, auch Ursons genannt, fortgepflanzt und uns ein kleines Weibchen geschenkt, das bisher gut heranwächst.
Baumstachelschweine sind trotz ihres Aussehens und ihres Stachelschutzes näher mit den Meerschweinchen als mit den altweltlichen Erdstachelschweinen (auch diese gibt es in Germendorf) verwandt und bewohnen in ihrer Heimat die Kronen von Nadel- und Laubbäumen. Vor möglichen Fressfeinden schützen sie dafür bis zu 30.000 Stacheln an Körperoberseite und Schwanz. Anders als die Erdstachelschweine kann er diese allerdings nicht willkürlich abschießen.
Sicht- (und fühl)bar sind diese Stacheln jedoch nur aus der Nähe. Der Baumstachler trägt unter langem Deckhaar dichte Unterwolle, in der sich die Stacheln verbergen, und so mutete auch der frisch geborene Urson für den Unkundigen zunächst recht plüschig an- vom zärtlichen Berühren muss jedoch schon wenige Stunden nach der Geburt, wenn die Stacheln ausgehärtet sind, dringend abgeraten werden!
Eindrucksvolles Zeugnis sind dafür die „Nadelkissen“, in die das Baumstachlerkind die ledernen Schutzhandschuhe beim Festhalten für die Geschlechtsbestimmung und die Kennzeichnung mit einem Transponder durch unsere Tierpark-Tierärztin verwandelte- über hundert Stacheln blieben zurück, der Stachler selber war danach aber immer noch gut ausgestattet.
Baumstachlern sind empfindlich gegenüber feuchtkühlem Wetter, wie es bei uns für den Spätherbst und das zeitige Frühjahr typisch ist. Daher ist unsere Anlage für sie nahezu komplett überdacht, und eine der Schutzhütten wartet mit einer wohligen Fußbodenheizung auf, um die in dieser Hinsicht recht sensiblen Nager gesundheitlich möglichst stabil zu halten.
Das uns dies bisher recht gut gelungen ist, belegt das kleine Weibchen, dessen Aufwachsen sorgsam begleitet wird. Da Baumstachler wie oben beschrieben etwas heikel in der Haltung sind und sich auch nicht jedes Paar fortpflanzt, freuen wir uns um so mehr über unseren Zuchterfolg, der trotz aktuell 60 Einrichtungen mit dieser Art in Europa jährlich nur 10-12 Mal auf dem gesamten Kontinent gelingt. Die Eltern „Herkules“ und „Megara“ waren zur Paarungszeit im November 2024 eher untypisch heimlich unterwegs, auch die kräftigen Duftmarken der Männchen (Stichwort „Herrenumkleide“) waren in Germendorf nur verhalten zu schnuppern- daher kam unser Baumstachlerbaby, dessen Entwicklung unsere Besucher nun erleben können, unerwartet.
Wir hoffen sehr, dass ihm noch viele weitere folgen werden!
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Frau Sabine Stoge
verein.wildtierpark.germendorf@gmx.de
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