Waschbär geht auf Krebstiersuche..
Jeder Tierhalter ist bemüht, seinen Pfleglingen bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen, möchte er sie doch auch so lange wie möglich erhalten. Dies gilt für den privaten Heimtierhalter genau wie für den Landwirt und selbstverständlich auch für die Zoologischen Gärten, die sich fachkundigem Tierschutz genau wie dem Artenschutz verpflichtet fühlen. In dem Maße, wie Kenntnisse über die Ansprüche unserer Tiere wachsen, wie sich aber auch Gesundheitsvorsorge und Erfahrungsschatz über Jahrzehnte bzw. auch mitunter schon Jahrhunderte entwickelt haben, entwickelt sich auch die Gestaltung der Anlagen, ihr von uns für sie geschaffener Lebensraum und ihre Präsentation für unsere Besucher stetig weiter. Wo immer möglich wird dabei einen Naturnähe angestrebt, die für Tier und Mensch den „Lebensraum Zoo“ spannend macht.
Davon profitiert auch unser Krabbenwachbär „Bronco“:
Das namensgebende, sogenannte „Waschen“ bezieht sich bei diesen Kleinbären auf die Futtersuche, bei der die sehr tastempfindlichen Vorderpfoten an Gewässerufern buchstäblich jeden Stein auf der Suche nach Kleinkrebsen, Schnecken und Würmern umdrehen. Würde ihm das Futter im Zoo ausschließlich im Napf serviert, bringt ein Waschbär es oft bröckchenweise zu einer Wasserstelle, was auch ein bloßer Wassertrog sein kann. Dort wird das Futter dann mit den Pfoten mehrfach eingetaucht, bevor es verzehrt wird. Zweck ist aber eben nicht das Reinigen, sondern die geistig regen Tiere führen dadurch eine Ersatzhandlung für die im Freiland sehr anspruchsvolle Futtergewinnung aus. Deshalb bieten wir unser Futter oft verstreut in der Anlage und vor allem auch in der Wasserzone an, damit „Bronco“ sein natürliches Verhalten ausleben kann. „Vollbeschäftige“ Waschbären in naturnah gestalteten Anlagen zeigen daher dieses auffällige (Kompensations-)Verhalten in Tiergärten heute auch nur noch äußerst selten, und „Bronco“ ist gut ausgelastet damit, leckere Krabben und Garnelen aus den großzügigen Futterspenden der Kaufhallen aus seinem Waldteich wieder hervorzuangeln, nachdem die Tierpfleger sie dort hineingeworfen haben. Und ist der Krabbenwaschbär aktiv, freuen sich eben Pfleger und Besucher!
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