Lasst es wachsen, blühen und gedeihen!

Förderverein legt bienenfreundliche Blühstreifen im Tierpark an.

Ein Großaufgebot an motivierten Helfern traf sich am Samstag, den 12.10.2024, und leistete freiwillige Aufbaustunden, um den Tierpark in Germendorf um eine wichtige „Naturschönheit“ zu bereichern. 15 fleißige Mitglieder des Vereins Freunde des Wildtierparks Germendorf-Oranienburg e. V. schwangen den Spaten und setzten über 200 amerikanische Waldstauden von Sonnenhut über Indianer-Nessel bis zur Ährigen Prachtscharte in den Vorpflanzungen der beiden Puma- Anlagen. Sie leisteten dabei einen wichtigen Eigenanteil des Vereins zur Realisierung der Blühstreifen für Wildbienen und Schmetterlinge, wofür die Fördergemeinschaft von der Aktion Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 eine großzügige Förderung in Höhe  von 4.200,- € erhalten hatte. Davon konnte der Verein neben einer großen Menge Gartenerde zur Verbesserung des anstehenden, sehr sandigen Substrats vor allem die Stauden über eine lokale Gärtnerei beziehen, so dass nun ein breites Sortiment von Kokardenblume bis Färberhülse auf über 100 qm im ehrenamtlichen Einsatz gesetzt werden konnte. 

Ziel war es, zur floralen Aufwertung und Schaffung von Nahrungsressourcen für Wildbienen und Schmetterlinge auf einer zentralen Waldlichtung im Tierpark-Bereich einen mehrjähriger Blühstreifen mit insektenattraktiven Trachtstauden entstehen zu lassen. Begegnen wollen wir damit dem „Insektensterben“, worunter man den Rückgang der Zahl bzw. Biomasse der Insekten und/oder der Artenzahl von Insekten (Biodiversität) in einem Gebiet versteht. Es ist Teil der Biodiversitätskrise, die seit der Ausbreitung des Menschen und dessen intensiver Landnutzung in allen Familien des Lebens festzustellen ist. Ein Schwund der Insektenanzahl gilt in der Ökologie als besonders problematisch, da Insekten vielen anderen Arten als Nahrung dienen, beispielsweise zahlreichen Amphibien, Vögeln und Fledermäusen. Ein Rückgang der Insektenpopulationen gefährdet somit auch viele andere Arten in ihrem Bestand. Zudem ist die Bestäubung durch Insekten für viele Pflanzen, darunter zahlreiche Nutzpflanzen, unverzichtbar. Vergleichende ökologische Untersuchungen belegen, dass sich nicht nur die Vielfalt der Insekten im Industriezeitalter in vielen Regionen deutlich verringert hat. Neben der Artenzahl hat dabei auch deren Populationsdichte abgenommen: so z. Bsp. Schmetterlinge schätzungsweise um ca. ein Drittel in den vergangenen 40 Jahren. Ein beunruhigender Aspekt resultiert aus Beobachtungen, die auf einen Rückgang von blütenbestäubenden Insekten hinweisen. Neben der domestizierten Honigbiene betrifft dies auch die natürlichen Bestäuber, deren Ökosystemdienstleistung durch Bestäubung von Kulturpflanzen auch für den Menschen schon rein ökonomisch noch weitaus bedeutsamer ist. Es wird davon ausgegangen, dass Insekten an die 75 Prozent aller wichtigen Kulturpflanzen bestäuben.  Als eine gewichtige von mehreren Ursachen gelten Monokulturen in der Landwirtschaft und die geringe Anzahl von Hecken und Randstreifen auf Feldern.

Mit der Anlage eines artenreichen Blühstreifens möchten wir einen kleinen Beitrag zur Stärkung der Fluginsektenpopulation auf dem Tierpark-Gelände leisten, die bereits vielfältige Brutmöglichkeiten in unserem Totholzbestand und in dauerhaft ruhenden Biotopbereichen hat, in dem wir das Nahrungsangebot für Nektar- und Pollensammler lokal signifikant erhöhen.

Komplettiert wird die umfangreiche Pflanzung demnächst durch eine große Informationstafel zum Thema Staudenpflanzungen als „Bienenweide“, wobei auch weiteres Wissenswertes zu den Dauerblühern, die bei uns passend zum hier gezeigten Puma aus der biogeographischen Region Nordamerika gewählt wurden, vermittelt wird. Noch braucht es bei den kleinen Pflänzchen etwas Phantasie, um ab dem kommenden Spätfrühling die gewünschte Blütenpracht zu erahnen. Bis dahin träumen wir schon einmal von Sonnenbraut und Flammenblume- ein Traum der dank dem Verein Freunde des Wildtierparks Germendorf-Oranienburg e. V. und der Aktion Nachhaltige Entwicklung- Lokale Agenda 21 nun Wirklichkeit werden kann!

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