Fuchsquartett neu im Tier,- Freizeit- und Saurierpark
Ins Fuchsgehege neben dem Hühnerstall ist wieder Leben eingezogen.
Nachdem Handwerker und Tierpfleger den bisherigen Besucherunterstand liebevoll renoviert und ihn in die Hütte eines alten Fallenstellers verwandelt haben, konnten nun 4 Silberfüchse davon Besitz ergreifen. Auch im neu gestalteten Außengehege tummeln sie sich bereits neugierig und ohne Scheu, haben sich ihr Territorium quasi „zurückerobert“.
Der Silberfuchs ist eine natürliche Farbvariante des Rotfuchses, der in seinem bekannten rotbraunen Kleid bei uns einheimisch und auch vielen Städtern schon persönlich über den Weg gelaufen ist. In den Nadelwaldarealen des nördlichen Nordamerikas und im Nordosten Sibiriens treten dagegen gelegentlich schwarz-graue Mutationen auf. Ein ähnliches Phänomen stellt z. Bsp. der Schwarze Panther, die schwarze Farbvariation des gefleckten Leoparden, dar.
Das verhältnismäßig seltene Vorkommen dieser Abweichung in der Fellfarbe in der ansonsten normal rotgefärbten Population machte den Silberfuchs seit Jahrhunderten zum äußerst wertvollen Pelztier, dem professionelle Fallensteller, die „Trapper“, in ihrem Lebensraum neben Luchs und Biber, Zobel und Nerz nachstellten.
Folgerichtig waren Silberfüchse die ersten Pelztiere, die in großem Stil auf Farmen zur massenhaften Pelzproduktion gehalten und gezüchtet wurden, um die extrem gestiegene Nachfrage einer sich entwickelnden Industriegesellschaft mit wachsenden Privatvermögen bei immer besser situiertem Bürgertum zu befriedigen.
Dies nahm in erster Linie den Jagddruck von den wilden Verwandten und kann so auch als ein früher Beitrag zum Artenschutz beziehungsweise zur Schonung der Freilandbestände gewertet werden. Als Nebeneffekt wurde mit einem Staupe-Impfstoff, der die kostbaren Farmbestände vor den Ausbrüchen dieser bei Hundeartigen gefürchteten Infektionskrankheit schützen sollte, auch die erste Schutzimpfung für Tiere überhaupt entwickelt, von der heute Millionen Haushunde profitieren, so dass diese Hebung des Gesundheitsstandards beim „besten Freund des Menschen“ ursächlich eigentlich der Farmhaltung von Silberfüchsen zu verdanken war.
Die konzentrierte Haltung von Pelztieren in großer Zahl auf Farmen auf relativ kleinem Raum wird heute kontrovers diskutiert und ist weltweit in unterschiedlichem Maße eine schrumpfende Branche.
Auffällig allerdings ist die deutliche Zahmheit und Vertrautheit gegenüber Menschen, die die Nachkommen der Generationen von Farm-Silberfüchsen mittlerweile zeigen. Gezielt auf diese Verhaltensweise gezüchtet, war für ihre Vorfahren das Leben in den Käfigbatterien der Pelzfarmen so zumindest stressgemindert. Für Tiergärten, so auch für uns im Tierpark Germendorf, stellen daher Silberfüchse als teildomestizierte Fuchsrasse hervorragende Schautiere dar, da ihnen die Scheu und Nervosität, die wilde Rotfüchse in Gehegen meist an den Tag legen, völlig abgeht.
So präsentieren sich auch unsere 4 Tiere bereits kurz nach der Übernahme aus Privathand ruhig und ausgeglichen auf der Hügelkuppe oder erhöhten Liegebrettern, von dort aus neugierig in die Umgebung spähend oder in kleinen Laufspielen die Gruppendynamik im Familienverband fördernd. Ihre wunderschöne, gepflegte Erscheinung und ihr freundliches Wesen werden sie so ganz sicher bald zu Besucherlieblingen werden lassen.
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