Seltene Marder im Tierpark Germendorf
Pressemitteilung vom 16.09.2024
Flink unterwegs auf den Kletterästen wie am Boden, immer auf der Suche nach etwas Fressbarem, beobachten sie neugierig unsere Besuchern oder balgen sich spielerisch, nicht selten begleitet von meckernden Lauten: unsere beiden Tayras, in Deutschland nur 6x gezeigte Großmarder aus Süd- und Mittelamerika!
Tayras gehören als Marder zu den Raubtieren und stellen in ihren Ursprungsgebieten, den tropischen Regenwäldern vom südlichen Mexiko bis ins nördliche Argentinien allem nach, das sie überwältigen können. Neben Vögeln und Reptilien gehören dazu auch Säuger bis zur Größe eines Rehkitzes. Aufgrund ihrer Schnelligkeit auch im Geäst der tropischen Baumriesen sind sie der Hauptfeind der eichhörnchengroßen Krallenäffchen, die bei uns in Germendorf durch die Schwarzpinseläffchen vertreten werden (allerdings mit einigem Abstand tayra-sicher in unserm Warmhaus untergebracht).
Anders als die meisten Marder sind Tayras erfreulich tagaktiv, was sie neben ihrer eleganten Gestalt auch in unserem Tierpark schnell zu Publikumslieblingen gemacht hat. Auch wenn aus den Herkunftsländern einige Farbvarianten, so zum Beispiel gänzlich goldbraune Tiere, bekannt sind, zeigt sich dieser inklusive Schwanz rund 1m lange und 5-6 kg schwere Marder meist in einem glänzend schwarzen, kurzhaarigen Pelz, von dem der Kopf graubraun abgesetzt ist. Häufig findet sich auch noch ein hübscher gelblicher Kehlfleck, der bei unseren Tieren das etwas kleinere Weibchen ziert. Sind sich Tayrapartner sympathisch, können sie recht harmonisch kleine Familiengruppen gründen und gehen dann mitunter auch im Rudel auf Jagd, so daß sie als deutlich sozialer als die meisten übrigen, solitär lebenden Marderverwandten angesehen werden können.
Wir freuen uns sehr, daß wir unseren Besuchern in der Nachbarschaft der Pumas, die ebenfalls die Lebensräume der Tayras bevölkern, nun diese gewandten Kletterkünstler, die auch recht selbstbewusst gegenüber ihren Pflegern agieren, dank der Zoos von Prag (CZ) und Volkel (NL) präsentieren können, aus deren Zuchten unsere beiden Tiere stammen. Wenn auch die Meinungen zur Tayra im Stammland auseinandergehen, sie wird als Geflügelschädling verfolgt, aber auch zur Nagerbekämpfung zahm in Indio-Dörfern gehalten. Wir hoffen sehr, diesen in der europäischen Zoolandschaft nur vereinzelt zu findenden tropischen Marder zur Vermehrung zu bringen, um die Population in unseren Tiergärten weiter zu stabilisieren. Die ersten hoffnungsvollen Versuche dazu hat unser Tayra-Pärchen bereits angestellt. Drücken Sie uns die Daumen für kleine Marder in Germendorf!
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