Frühlingszeit ist Jungtierzeit

Auch bei den Erdmännchen im Tierpark Germendorf!

Auch wenn der April 2024 sich monatstypisch metereologisch divers zeigte, schenkte er doch auch einige Sonnenstunden, die wohlig wärmten und das alljährliche Erwachen der Natur in der ersten Jahreshälfte einläuteten.

Im Frühjahr gibt es in den Tiergärten saisonal bedingt auch eine Geburtenhäufung, beginnt doch jetzt für Tiere aus kalten und gemäßigten Zonen eine nahrungsreiche Zeit, in der Jungtiere optimal aufgezogen und über die Sommermonate fit für den nächsten Winter gemacht werden können.

Bei unseren Erdmännchen dagegen ist die für den 16.3.2024 verzeichnete Geburt nicht jahreszeitlich bedingt, da sie in ihrer ursprünglichen Heimat, den Halbwüsten im südöstlichen Afrika, nicht an solche festen jahreszeitlichen Schwankungen gebunden sind wie Tiere der Nordhalbkugel.

Im Tier-, Freizeit- und Saurierpark Germendorf erblickte so im Schoße der Erdmännchen Familie 1 Jungtier das Licht der Welt, das nun auch schon vielfach den Bau mit Mutter und älteren Geschwistern verlässt und unsere Besucher erfreut.

Nur das ranghöchste (und meist auch älteste) Weibchen, auch Königin genannt, wirft bei den Erdmännchen nach einer Tragzeit von 77 Tagen Junge. Diese werden dann nicht nur von der Mutter gesäugt, sondern bald auch von allen Clan-Mitgliedern gewärmt, geputzt und vor allem mit Futter versorgt.

In ihren kargen Vorkommensgebieten in der Etosha-Pfanne und der Kalahari-Wüste ist dies überlebensnotwendig, denn nur die von der Familie in geeinter Anstrengung zusammengetragene Menge an Heuschrecken, Skorpionen, Spinnen und auch einmal einer Schlange, reicht aus, um die Jungen der Königin großzuziehen.

Mit Duftstoffen unterdrückt diese heranwachsende Töchter hormonell, so dass sie zwar bei der Jungenaufzucht helfen dürfen und müssen, aber selber keine Jungen bekommen können, für die dann die knappen Ressourcen nicht reichen würden.

Dieses hochinteressante Sozialverhalten, dass an Insektenstaaten erinnert, macht sie neben ihrem lebhaften tagaktiven Wesen und der charakteristischen aufrechten Haltung während der „Luftraumüberwachung“ zu so beliebten Bewohnern von Zoologischen Gärten, die stets auf neue das Publikum begeistern.

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