Noch rechtzeitig vor dem Tierparkfest am 16.07.2022 zogen fünf „Rheinische Schecken“ in die Kaninchenanlage des Tier-,Freizeit- und Saurierpark Germendorf. Die Exemplare dieser attraktiv gezeichneten Hauskaninchenrasse zeichnen sich durch das schmetterlingsförmige Abzeichen auf der Nase, gescheckte Ohren, schwarzbraunen Aalstrich und bunte Tüpfeln auf den Hinterkeulen im Kontrast zur weißen Grundfarbe aus.
Sie sind in den vergangenen Jahrzehnten in der Züchterszene rarer geworden. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) hat sie daher in den Status „Unter Beobachtung“ aufgenommen.
Auch der Tier-, Freizeit- und Saurierpark Germendorf möchte künftig gemeinsam mit Partnern, wie dem Kölner Zoo und dem Tierpark Weeze, einen Beitrag leisten, damit dieses lebende Kulturgut noch lange als adretter „Traum in Tricolor“ Tierparkgäste aller Generationen begeistert.
Bei uns sind die fünf Jungkaninchen, die wir dankenswerterweise vom engagierten Vogel- und Kleintierzüchter Tierarzt Dr. Niels Mensing, Magdeburg, als Geschenk erhielten, ab sofort auf der Kaninchenanlage am Streichelzoo zu sehen.
Unter den vier „standardkonform“ gescheckten Tieren ist absichtlich ein fast einfarbiges. Auch diese dunkle Farbvariante gehört zum Bild der Rheinischen Schecke und gewährleistet durch regelmäßige Kreuzung mit Tieren mit rassebestimmender Scheckenmusterung genetisch diverse und damit gesunde Nachzuchten.
Ab 1902 formte der Grevenbroicher Postbote Josef Heintz die Rasse und stellte sie erstmals 1905 aus. Kleintierhaltung- und Zucht war und ist ein wichtiges Phänomen von wachsenden urbanen Gesellschaften, eng verbunden mit der Schrebergartenbewegung und einem vielfältigen Vereinswesen.
In mancher Notzeit war der „Stallhase“ begehrte Proteinquelle und damit veritables Tauschobjekt. Vielleicht erlebt dieses interessante Hobby mit Trends wie Urban-Farming, Honig vom Hochhaus-Gründach, dem Wunsch nach Selbstversorgung und möglichst kleinem ökologischen Fußabdruck eine Renaissance über verschiedene Gesellschaftsschichten hinweg, was hoffentlich auch den Rheinischen Schecken wieder breitere, reichlich Frohsinn spendende Präsenz jenseits der Tierparkgrenzen beschert.
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